Laura Wilhelm verpasst Medaille nur knapp

Ohne Zuschauer und mit strengen Hygienevorschriften fanden im Heilbronner Frankenstadion die nationalen Titelkämpfe der Jugend statt. Erfolgreichste  Athletin des VfL Waiblingen war dabei 400m Hürdenläuferin Laura Wilhelm (U20), die sich am Samstagnachmittag zunächst im dritten Halbfinallauf als erste in 61,61 Sekunden souverän für das sehr stark besetzte Finale am Sonntagnachmittag qualifizierten konnte. Beim Finallauf konnte Wilhelm zunächst einen guten Start zeigen, ehe dann nach etwa 200 Metern die Konkurrentinnen stark aufkamen. So hatten eingangs der Zielgeraden Anastasia Vogel (TV Wattenscheid 01) und Viviane Heilmann (Sportclub Magdeburg) die Nase vorne. Auf den letzten Metern entwickelte sich schließlich ein spannendes Duell, aus dem Vogel als Deutsche Meisterin in 60,44 Sekunden hervorging. Laura Wilhelm konnte an der letzten Hürde zwar noch Heilmann abfangen, Anna Schlagenwerth (TV Gladbeck 1912 – 60,59 sek.) und Marie-Luise Lauterbach (TSV Altenholz – 60,96 sek.) schoben sich jedoch noch an der Waiblingerin vorbei. Mit einer neuen Saisonbestleistung von 61,23 Sekunden kam Wilhelm schließlich als vierte in Ziel.

Grund zum Jubeln hatte Kugelstoßerin Jienou Nguemning (U20). Nach 12,21 Metern im ersten Versuch zog sie zunächst als siebte in die Finalrunde mit weiteren drei Versuchen ein. Dort steigerte sie sich im vorletzten Versuch auf 12,60 Meter, was eine neue Saisonbestleistung bedeutete. Im letzten Versuch sollte sogar nochmals eine Steigerung möglich sein. So flog vier Kilogramm schwere Kugel über die alte persönliche Bestmarke von 12,79 Meter aus der letzten Hallensaison und schlug bei 12,92 Metern ein. In der Endabrechnung bedeutete das den fünften Platz. Deutsche Meisterin wurde Titelfavoritin Sina Prüfer (Hallesche Leichtathl. Freunde) mit 14,47 Meter.

Gleich im ersten Versuch landete Weitspringer Neim Nguemning (U20) bei 6,92 Metern. Damit zog auch er in die Finalrunde der besten acht ein und hatte weitere drei Versuche. Nach einem sehr guten Versuch, der leider knapp übertreten und damit ungültig war, sollten die zwei regulären Versuche mit 6,71 Meter und 6,72 Meter nicht weiter gehen. So blieben die 6,92 Meter aus dem ersten Versuch die persönliche Tagesbestweite. Diese Weite bedeutete den sechsten Platz, was angesichts der zweijährigen Verletzungspause und erst dem dritten Wettkampf ein sehr respektables Ergebnis ist. Deutscher Meister in diesem Wettbewerb wurde Till Steinforth (SV Halle e.V.) mit 7,48 Meter.

Etwas Pech hatte Hammerwerferin Gioia Mazza (U18). Bis zum dritten Durchgang lag die Waiblingerin mit 53,51 Meter auf Platz acht und hätte sich so für drei weitere Versuche qualifiziert. Nachdem jedoch der dritte Versuch mit 53,22 Meter keine weitere Verbesserung brachte und Sarah Karwacki vom TSV Germania Helmstedt 42 Zentimeter weiter warf, rutschte Mazza auf Position neun und schied entsprechend vorzeitig aus dem Wettbewerb aus. In diesem Jahr hatte Mazza bereits eine Weite von 56,22 erzielt. Den Wettbewerb gewann Aileen Kuhn (LAZ Ludwigsburg) und verbesserte ihre persönliche Bestleistung sowie europäische Jahresbestleistung auf 69,86 Meter.