Gold bei Deutschen Meisterschaften für Alina Kenzel

Vor über 4000 Zuschauer in der ausverkauften Helmut-Körnig-Halle wurde Alina Kenzel ihrer Favoritenrolle gerecht und konnte ihre Konkurrentinnen in Schach halten. Schon vor dem Wettkampf hatte Vorjahressiegerin Christina Schwanitz in einem Interview Kenzel als Top-Titelanwärterin deklariert. Gleich mit dem ersten Versuch über 16.92 m setzte sich die dritte der letztjährigen U23-Europameisterschaft an die Spitze. Mit Lena Urbaniak (LG Filstal) und Josephine Terlecki (SV Halle) - die beide die vier Kilo schwere Kugel im ersten Versuch auf 16,58 m stießen - waren allerdings gleich zwei Dauerkonkurrentinnen auf Schlagdistanz. Als diese sich dann im zweiten und dritten Versuch auf 16,82 m (Urbaniak) und 16,67 m (Terlecki) heranpirschten, wackelte die zwischenzeitliche Führung etwas. Im fünften Versuch gelang Kenzel endlich der erhoffte Stoß über die 17-Meter-Marke, der bei genau 17,37 m landete. Zu guter Letzt konnte keine der Konkurrentinnen mehr attackieren, sodass sich Alina Kenzel über ihren ersten Deutschen Meistertitel in der Aktiven-Klasse freuen konnte. Die 17,37 m bedeuten zudem die Verbesserung der Deutschen Jahresbestleistung, die Kenzel schon vor ihrem Sieg bei den Deutschen Meisterschaften mit 17,23 m innehatte.

Die mit der Angleittechnik stoßende Kenzel zeigte sich im Anschluss überglücklich über den Sieg. Allein einige Probleme mit dem Schienenbein hätten im Winter das „eher schwere“ Training gestört. Mit dem Sieg in Dortmund beendet Kenzel nun ihre Hallensaison. „Es ist wichtig, dass ich mir jetzt eine Pause nehme, um im Sommer wieder angreifen zu können. Die 17 Meter und der Sieg hier sind für mich der beste Abschluss für die Hallensaison. Im Sommer möchte ich die 18 Meter knacken und an der EM teilnehmen“, schlussfolgerte Kenzel.

Um sich für die kommende Heim-EM in Berlin zu qualifizieren, muss Kenzel in der folgenden Freiluftsaison mindestens 17,50 m stoßen. Die Konkurrenz um die vier Deutschen Startplätze ist allerdings groß. Altmeisterin Christina Schwanitz gilt als amtierende Europameisterin und damit Wild Card Inhaberin sicher gesetzt. Erschwerend dazu kommt, dass in der letzten Saison gleich sechs Athletinnen über die 17-Meter-Marke gestoßen haben.